Kategorien: Lernen gestalten mit KI (KI)

Im Workshop sollen grundlegende Aspekte des Einsatzes von KI-Tools im Unterricht kritisch diskutiert werden. Dazu zählen z.B. folgende Fragen:

Was spricht eigentlich dafür,

(a) dass KI-Tools die Unterrichtsqualität verbessern?

(b) dass sich durch KI-Tools die immer wieder versprochene Entlastung einstellt, die Lehrpersonen dann mehr Zeit für die „eigentliche“ pädagogische Arbeit verschafft?

(c) im Unterricht Handlungen und Prozesse, die Verstehen, zwischenmenschliche Beziehungen, Bewusstsein etc. voraussetzen, an syntaxwandelnde Simulationsmaschinen abzugeben?

Ziel ist es, Möglichkeiten der KI-Nutzung zu identifizieren, die tatsächlich didaktisch innovativ sind und nicht nur bestehende Strukturen zementieren.

Im Ergänzungspapier zur Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ hat die KMK 2021 eine grundlegende Forderung aufgestellt: „Die Verbindung von Lern- und Prüfungskultur ist sicherzustellen.“ De facto wird der Graben zwischen einer buchkulturell geprägten Prüfungskultur und einer digital geprägten Lernkultur jedoch immer größer. 

Hinzu kommt, dass die positive Fehlerkultur beim Lernen durch die negative Fehlerkultur beim Prüfen ad absurdum geführt wird und Lernende dazu abrichtet, Lernen ausschließlich als Prüfungsvorbereitung anzusehen. 

Im Workshop sollen auf der Basis theoretischer Reflexionen diskutiert werden, wie die Verbindung von Lern- und Prüfungskultur in der unterrichtlichen Praxis sichergestellt werden kann.

KI zwischen Schlagzeile und Schulalltag – Wie künstliche Intelligenz Journalismus und Bildung verändert

Interview mit Jan Eggers, Hessischer Rundfunk

Wie beeinflusst die Künstliche Intelligenz die Arbeit eines Journalisten – und welche Parallelen ergeben sich zur Arbeit von Lehrkräften? Jan Eggers, KI-Koordinator beim Hessischen Rundfunk, lotet im Gespräch aus, was sich für Journalistinnen und Journalisten sowie uns Lehrkräfte im Alltag ändert, positiv und negativ.

Es geht um Anforderungen an die Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler, ihre Vorbereitung auf eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt und schließlich auch um das Potenzial von telli als Werkzeug und Lernfeld zugleich.

Das Publikum ist eingeladen, Fragen einzubringen und gemeinsam die Schnittmengen von Medien- und Unterrichtsarbeit im Zeitalter der KI zu erkunden.

Aufgaben- und Prüfungskultur in Zeitalter Künstlicher Intelligenz

Interview mit Axel Krommer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Unterricht, sondern stellt die Frage neu, was und wie wir prüfen. Der schulische Alltag ist nach wie vor stark auf summative Prüfungen ausgerichtet – dabei ist Lernen ein sozialer, emotionaler und erkenntnisorientierter Prozess, der sich in punktuellen Leistungserhebungen kaum abbilden lässt.

Axel Krommer, Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Gründungsmitglied des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur, ist eine der wichtigsten Stimmen zur „Bildung unter Bedingungen der Digitalität“. Er plädiert für eine empathische und entwicklungsorientierte Lernkultur, in der Beziehung, Resonanz und Selbstwirksamkeit zentrale Rollen spielen. Statt über Täuschungsschutz und Technikverbote zu sprechen, geht es um Haltung, Vertrauen und Aufgaben, die Denken, Zusammenarbeit und demokratische Verantwortung fördern.

In diesem Gespräch geht es darum, wie Aufgabenformate und Prüfungen neu gedacht werden können: Jenseits von Notenlogik, Kontrolle und KI-Panik und hin zu einer Kultur des Lernens, die junge Menschen stärkt und Demokratie erfahrbar macht.

Nachklang zur Keynote

Interview mit Prof. Dr. Holger Horz, Goethe-Universität Frankfurt

Künstliche Intelligenz verändert mit rasanter Geschwindigkeit, wie wir lernen, lehren und miteinander kommunizieren. Prof. Dr. Holger Horz, Pädagogischer Psychologe und Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Goethe-Universität Frankfurt, hat in seiner heutigen Keynote aufgezeigt, wie Schule im KI-Zeitalter auf diese Dynamik reagieren kann – zwischen didaktischer Verantwortung, gesellschaftlichen Erwartungen und der Frage, welche Kompetenzen wirklich zukunftsfähig sind.

Im anschließenden Gespräch – gerne auch mit Fragen aus dem Publikum –  werden zentrale Gedanken seiner Keynote vertieft, z.B. Wie kann Schule Lernen unter sich ständig verändernden technologischen Bedingungen gestalten? Welche Rolle spielen Ambiguitätstoleranz, Selbstverantwortung und Medienbildung in einer Zeit, in der der technologische Fortschritt immer schneller wird? Und wie lassen sich Chancen nutzen, ohne soziale Spaltungen zu verstärken?

In dieser offenen Praxisphase können Sie „telli“ in entspannter Atmosphäre selbst ausprobieren. An fünf Stationen stehen Geräte bereit, falls Sie keinen eigenen Zugang haben. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen – und kommen Sie gern mit mir ins Gespräch.

Der Workshop richtet sich an Lehrkräfte aller Schulformen in Hessen, die „telli“ – den datenschutzkonformen KI-Chatbot des Landes – gezielt kennenlernen möchten. In kurzer Zeit erhalten Sie einen fundierten Überblick über die wichtigsten Funktionen und Einsatzmöglichkeiten.

Anhand praxisnaher Beispiele erfahren Sie, wie „telli“ Unterrichtsplanung, Materialerstellung und Kommunikation erleichtert. Außerdem lernen Sie, wie Sie Aufgaben für Schülerinnen und Schüler gestalten können, die diese ohne Login und datenschutzkonform mit „telli“ bearbeiten können.

Für die Weiterarbeit stellen wir Ihnen zudem den offiziellen Selbstlernkurs „Fit für telli“ sowie den verbindlichen Test zum Nachweis der pädagogischen Nutzung vor.

Ideal für alle, die bereits erste Erfahrungen mit KI gesammelt haben und „telli“ kompakt kennenlernen möchten.

Bringen Sie bitte ein eigenes Gerät (Notebook oder Tablet) mit, um aktiv am Angebot teilnehmen zu können. Zusätzlich benötigen Sie einen Zugang zum Schulportal Hessen (SPH) und idealerweise bereits einen freigeschalteten Zugang zu „telli“ im SPH.

In diesem Workshop erkunden die Teilnehmenden, wie sich die Rollen und Beziehungen von Lehrenden und Lernenden durch den Einzug Künstlicher Intelligenz verändern. Sie reflektieren die daraus entstehenden Folgen und neuen Verantwortlichkeiten und entwickeln Ansätze für einen didaktisch sinnvollen Umgang mit KI im Unterricht.